DIE KOMFORTZONE VERLASSEN oder etwas unternehmen beginnt mit dem ersten Schritt

Heute ist wieder Mittwoch und ich habe folgende Weisheit mitgebracht: „Unternimm etwas, auch wenn Du Angst davor hast.“. Dieser Satz ließ mich gleich an die Themen Komfortzone genauer gesagt die Komfortzone verlassen sowie Umgang mit Unsicherheit denken.

 

Schwierige Situationen wie die Corona-Krise und die Zunahme der Veränderungsgeschwindigkeit insgesamt führen dazu, dass wir manchmal auch ungewollt Lernerfahrungen machen. Dass wir etwas verlieren, an das wir uns gewöhnt haben. Reines Faktenwissen ist dann nicht das Kernproblem sondern Handlungskompetenz. Gefragt ist die Fähigkeit, die Komfortzone zu verlassen, die Fähigkeit mit Unsicherheit umzugehen und die Fähigkeit von Führungskräften, gleichzeitig zu optimieren und zu erneuern.

 

Den ersten Schritt machen

Die Komfortzone verlassen, das wird fast jeden Tag irgendwo von uns gefordert und passiert manchmal auch unfreiwillig. Was genau bedeutet es, seine Komfortzone zu verlassen? Es geht darum, Grenzen zu überschreiten, um Lernprozesse in Gang zu setzen. Und: das beginnt immer mit dem ersten Schritt. Menschen halten sich bevorzugt in ihrer Komfortzone auf, in der sie sich auskennen und sicher fühlen. Viele Dinge und Verhaltensweisen sind hier eingespielt und sind deshalb mit relativ wenig Aufwand zu bewältigen.

 

Wer die Grenzen seiner Komfortzone überschreitet, schafft sich die Möglichkeit zum Lernen und zur Erweiterung seiner Komfortzone. Lernen kann am besten stattfinden, wenn wir uns nicht zu weit aus unserer Komfortzone wagen und uns so nicht gleich Extremsituationen aussetzen. Insgesamt gilt ein ähnlicher Grundsatz wie beim Ausdauertraining: Systematisches Training besteht aus Spitzen höchster Belastung, gefolgt von Pause und Erholung. Fazit: Verlassen sollte man die Komfortzone auf jeden Fall - aber nur für relativ kurze Zeit, in regelmäßigen Abständen und so weit, dass der Stress dabei nicht zu groß wird.

 

Und wenn jetzt mal keine Zeit zum Training war? Dann braucht es vor allem den Mut und die Erlaubnis zum Scheitern. Heißt: eine gute Fehlerkultur, die es ermöglicht gerade am Anfang auch mal Fehler zu machen.

Umgang mit Unsicherheit

Unsicherheit ist anders betrachtet der Verlust von Sicherheit. Mit Verlusten umgehen ist oft schwierig. Dabei kann ein Verlust ganz unterschiedlich daherkommen: Verlust einer Position im Unternehmen in Change-Projekten, Verlust der Gesundheit oder der Verlust des Jobs.

 

Beim Umgang mit Verlust egal welcher Art durchläuft der Mensch verschiedene Phasen: Vom ersten Ignorieren der Situation über Wut und Handlungsunfähigkeit bis hin zur Akzeptanz und bewussten Annahme und Gestaltung der neuen Situation (theoret. Modelle z.B. E. Kübler-Ross; R.K. Streich). Der Prozess ist für jeden sehr individuell und verläuft nicht linear. Man springt also auch mal wieder zurück in eine vorhergehende Phase.

 

Dabei sind wir dann entweder damit beschäftigt, sehr intensiv zu betrauern, was wir verloren haben. Oder wir lenken uns ab von diesen negativen Gefühlen, Gedanken oder Ängsten und suchen bewusst Zerstreuung oder konzentrieren uns auf positive Dinge, die gerade auch passieren. Wir wechseln also immer zwischen diesen beiden Verhaltensweisen hin und her. Dadurch verschwindet zwar das Empfinden des Verlustes nicht und die Situation selbst ändert sich nicht, aber wir erweitern unseren Erfahrungsraum. In Relation zu diesem erweiterten Erfahrungsraum wird ein Verlust gefühlt kleiner.

 

Was heißt das konkret für uns Menschen, für Führungskräfte oder für Unternehmen? Verlust braucht ebenso Raum wie das Positive, das trotzdem passiert. Wir sollten anerkennen, dass wir uns in der einen oder anderen Phase befinden und so das eigene Verhalten verstehen und auch das der anderen und dieses damit nicht mehr als persönlichen Angriff werten.

 

Und wie passt jetzt das Bild mit dem Pferd dazu? Wenn sie zum ersten Mal mit einem Pferd zusammen sind, befinden sich die meisten Menschen weit außerhalb ihrer Komfortzone. Menschen, die die Grenzen ihrer Komfortzone überschreiten, schaffen sich die Möglichkeit zu lernen und diese zu erweitern. Lernen kann wie schon gesagt am besten stattfinden, wenn wir uns nicht zu weit aus unserer Komfortzone wagen und somit nicht extremen Situationen aussetzen. Und das ist es, was Pferde und pferdegestützte Trainings gut können. Wir führen Menschen Schritt für Schritt durch eine tiefe Lernerfahrung, indem wir individuelle Themen und das Tempo beim Lernen berücksichtigen. Der Fokus liegt auf der Erfahrung und nicht auf der Frage, ob etwas richtig oder falsch ist.

 

Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Komfortzone verlassen?

 

Mehr Informationen zu pferdegestützen Training finden Sie hier.

 

PS: Dieser Beitrag bezieht sich auf eine der Kalenderweisheiten von meinem Abreißkalender für 2021 und meine Gedanken dazu, die ich jeden Mittwoch teile. Ich freue mich auf Ihre/Eure Kommentare.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0